Die damalige Pflichtfeuerwehr wurde am 02.09.1933 unter der Führung von Hauptmann Max Heumann aufgelöst und die freiwillige Feuerwehr Kremperheide von 32 pflichtbewussten Kameraden auf Betreiben des seinerzeitigen Gemeindevorstehers und des Amtvorstehers des Amtes Breitenburg gegründet.
Die Aufbauarbeit mit Beschaffung von persönlicher Ausrüstung, Feuerspritze, Schlauchmaterial und Fahrzeug zog sich jedoch bis zum Jahre 1939 hin. Doch dann war eine schlagkräftige Wehr gebildet, die man auch erfolgreich einsetzte und die sich vielfach bewährte.
Der Zweite Weltkrieg setzte der Aufbauarbeit ein Ende, denn die meisten der Feuerwehrmänner mussten als Soldaten zur Front. Der Brandschutz musste jedoch laut Gesetz weiter erhalten bleiben. Es wurden junge Frauen und Mädchen ausgebildet und diese haben, als Maschinisten und Schlauchtrupp, bei Einsätzen in und außerhalb von Kremperheide die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr aufrecht erhalten.
Nach dem Zusammenbruch bei Kriegsende war auch die Wehr zusammengebrochen. Nur wenige zeigten den Mut, sich jemals wieder einer Gemeinschaft anzuschließen, Uniform zu tragen, sich Befehlen zu lassen oder über die eigene Not hinaus, für Notlagen anderer einzutreten. Das erste Feuerwehrfahrzeug aus Stettin wurde von der Besatzungsmacht zur Verfügung gestellt und von den wenigen Kameraden in vielen Stunden so gut es ging feuerwehrtauglich hergerichtet. So stand es einige Jahre im Dienst. Ein großes Problem dieser Jahre war die mangelnde Ausrüstung, da die Gemeinde hierfür kaum Geld zur Beschaffung bereitstellen konnte. So kamen gebrauchte Gegenstände vielfach als ausrangierte Ausrüstung aus Hamburger Wehren oder wurden von den Kameraden auf eigene Kosten beschafft.
Die Alarmierung der Wehr vollzog sich bis in die 50er Jahre über mehrere Meldestellen. Hier ging von den Bürgern die Feuermeldung ein. Da es zu dieser Zeit kaum Telefone gab, alarmierte nun der jeweilige Kamerad der Meldestelle die gesamte Wehr in dem er, meist mit dem Fahrrad durch die Gemeinde fuhr und mittels eines Signalhorns den Alarm auslöste.
Die Wehr bestand damals aus zwei Löschgruppen, Kremperheide und Heiligenstedtenerkamp. Wehrführer für beide Gemeinden war der Oberbrandmeister Johannes Nissen. Durch eine Ämterneueinteilung wurde Heiligenstedtenerkamp abgetrennt und beide Gemeinden bildeten eigene Wehren.
Nach Auflösung dieses Feuerlöschverbandes übernahm am 31.03.1967 der Kamerad und heutige Ehrenwehrführer Oberbrandmeister Walter Erb die Führung der Wehr. In den folgenden Jahren wurde ein reger Dienstbetrieb geführt und es traten stets weitere Bürger der Gemeinde in den aktiven Dienst ein.
Pünktlich zum 40jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Kremperheide wurde am 27.04.1973 ein neues Feuerwehrlöschfahrzeug (Fabrikat Opel) in den Dienst gestellt. Weiterhin wurde durch die 18jährige Tätigkeit des Wehrführers Walter Erb die Wehr nicht nur mit modernstem Gerät ausgestattet, wie z. b. Handfunkgeräten, Atemschutzgeräten, Atemschutzgerätefahrzeug (Fabrikat VW), DIN-gerechte Feuerwehrschutzkleidung, sondern auch der Ausbildungsstand der Kameraden wurde durch Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene auf ein hohes Niveau gebracht. Die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses in der Dorfstraße ist ebenfalls auf den maßgeblichen Einsatz des Kameraden Erb zurückzuführen.
Bevor er im Jahre 1984 aus Altersgründen aus den aktiven Dienst ausschied, wurde ihm für seine Verdienste zum Wohle der Wehr vom Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes das Feuerwehrehrenkreuz in Silber verliehen.
Am 23.03.1984 wurde der heutige Ehrenwehrführer Hauptbrandmeister Karl-Heinz Bosau zum neuen Wehrführer gewählt. Das neue Feuerwehrgerätehaus entstand mit der Unterstützung der Kameraden auch durch 1.000 Stunden Eigenleistung. So konnten für die Gemeinde erhebliche Gelder eingespart werden. Mit einem großen Festakt wurde das Gerätehaus am 10.06.1984 eingeweiht
.Im November 1986 stellte sich die Wehr mit Erfolg der Prüfung und Bewertung zur Erlangung des Leistungsabzeichens „Bronzenes Beil“. Ein weiteres Fahrzeug wurde am 02.05.1987 in den Dienst gestellt. Es handelt sich hierbei um ein Tanklöschfahrzeug der Marke Iveco mit 1.800 Liter Wasser an Bord. Mit der Beschaffung dieses Fahrzeuges war nunmehr eine noch schnellere Wasserversorgung an der Brandstelle gesichert.
Das wohl bisher einsatzreichste Jahr der Wehr war das Jahr 1989 mit insgesamt 26 Einsätzen. Der Grund hierfür lag in einer Serie von Brandstiftungen, zumeist als Flächenbrand im Naherholungsgebiet, aber auch an einem Wohn- und Stallgebäude in der Gemeinde. Der Brandstifter war ein aktiver Feuerwehrmann, der nach seiner Verhaftung (am Brandobjekt) aus der Wehr ausgeschlossen wurde.
Das „Silberne Beil“ erwarb sich die Wehr am 10.11.1990, auch hier als gute Gesamtleistung aller Wehrmitglieder. Am 04.01.1992 wurde als Ersatz des mittlerweile 19 Jahre alten Löschfahrzeuges ein neues Fahrzeug Marke Iveco in den Dienst gestellt.
Nicht nur der stetig gute Ausbildungsstand und die vorhandene optimale Gesamtausrüstung der Wehr, sondern auch die gute Kameradschaft, die im Amtsbezirk einzigartige Gründung der Frauen Schießgruppe „Flinten-Ladies“ im Jahre 1987 und die Gründung des Jugendmusikzuges 1989 sind die Verdienste der 11-jährigen Tätigkeit als Wehrführer des Kameraden Bosau
Im April 1995 wechselte die Wehrführung und der Kamerad Hauptbrandmeister Helmut Joachim Sprenger wurde zum Wehrführer gewählt. Aufgrund der Enge im Feuerwehrgerätehaus – der Jugendmusikzug musste stets auf den Unterrichtsraum ausweichen – wurde der Ausbau des Dachbodens angestrebt. In kurzfristig mit der Gemeinde aufgenommenen Verhandlungen kam umgehend die Bewilligung zur Planung. Auch hier gelang die Fertigstellung inklusive der Renovierung des Schießstandes durch die Eigenleistung der Kameraden. Ein Betrag von 60.000,00 DM von der Gemeinde, 7,5 Tonnen Holz und eine beispielhafte Kameradschaft trugen dazu bei, dass der Ausbau bereits nach drei Monaten fertiggestellt war.
Im April 1996 wurde das neue Mehrzweckfahrzeug (Fabrikat Fiat) in den Dienst gestellt, welches den total maroden VW-Bus ersetzte. Im Oktober des Jahres 1996 gründeten die Wehren Bahrenfleth, Krempermoor und Kremperheide eine gemeinsame Jugendfeuerwehr.
Ein neues Notstromaggregat sowie die ersten 15 Funkmeldeempfänger zur Alarmierung der Kameraden wurde 1997 angeschafft. Dies wurde notwendig, weil sich die Gemeinde Kremperheide zum reinen Schlafdorf entwickelt hatte. Am Tage sind für Feuer-, Hilfeleistungen und sonstige Einsätze nur noch wenige Kameraden durch die Sirene zu erreichen. Durch diese neue Technik standen der Gemeinde auch tagsüber 25 Kameraden mit Arbeitsplätzen in Itzehoe und den Randgebieten kurzfristig zur Verfügung. Die Wartungs- und Störanfälligen Sirenen wurden entfernt. Es wurde nur die Sirene auf dem Schulgebäude erhalten, um im Katastrophenfall warnen zu können.
Die Bahn AG hat die Elektrifizierung im Mai 1998 abgeschlossen, eine neue Herausforderung für die Feuerwehr, die sich diesbezüglich ausbilden ließ, um Unfälle in den eigenen Reihen nach Möglichkeit auszuschließen. Zunehmend ist festzustellen, das Einsätze im Bereich des Umweltschutzes deutlich zunehmen.
Die Feuerwehr stellt von Karteikarten auf ein über Computer verwaltetes Programm um. Dadurch wird die Verwaltungsarbeit nach Eingabe aller Daten der Kameraden und der vorgehaltenen Fahrzeuge und Geräte erheblich vereinfacht. Auch das Erstellen von Brand- und Hilfeleistungsberichten wird genauer und somit auch die Abrechnung über das Amt viel einfacher.
Helmut Schlüter wird 1999 erstmalig zum Stellvertretenden Wehrführer gewählt und löst den Kameraden Klaus-Dieter Erb ab. Kamerad Albert Harder übernimmt für weitere drei Jahre das Amt des Kassenführers. Kamerad Stefan Rauh wird offiziell zum Jugendfeuerwehrwart für den verstorbenen Kameraden Rüdiger Köhrsen gewählt. Auch der Musikzugführer Kamerad Ralf Krebs wird von der Versammlung in seinem Amt bestätigt. Der Ausbau des Feuerwehrgerätehauses wird vorangetrieben und am 30.10.1999 mit einem Tag der offenen Tür gebührend gefeiert.
Wie auch in den vergangenen Jahren richtete die Feuerwehr wieder einen Laternenumzug aus. Hier gingen wieder alle Sparten, die Flintenladies, die Jugendfeuerwehr, der Jugendmusikzug sowie die aktiven Kameraden an den Start, so dass es wieder einmal eine gelungene Veranstaltung für die Kinder unserer Gemeinde wurde.
Permanent wurde die Ausrüstung der Feuerwehr mit Meldeempfängern und feuerwehrgerechter Bekleidung der Kameraden vorangetrieben. Hier hatten wir die volle Unterstützung der Gemeindevertretung.
Im Jahr 2000 scheidet der langjährige Gerätewart Volker Marquardt aus und Kamerad Kai Selle wird in seine Fußstapfen treten. Die Kameraden Jens Asmussen zum Gruppenführer und Helmut Joachim Sprenger zum Wehrführer werden wiedergewählt und treten ihre zweite Amtszeit an. In diesem Jahr wurde die Wehr das erste Mal mit einem Einsatz der elektrifizierten Bahnstrecke konfrontiert. Hier hat sich gezeigt, wie wichtig eine gute Ausbildung ist, man kann sich keine Fehler erlauben.
Im Jahre 2001 waren siebzehn Einsätze in Kremperheide und noch ein paar in Krempermoor und Bahrenfleth zu verzeichnen, somit ein ereignisreiches Jahr.
Im Jahre 2002 löst Kamerad Uwe Viehmann unseren langjährigen Kassenführer Albert Harder ab. Albert Harder hat sich in besonderer Weise um das Wohl der freiwilligen Feuerwehr Kremperheide verdient gemacht. Durch seine aufgeschlossene Art ist er im Dorf sehr beliebt und bekannt. Das Jahr hat uns mit 34 Einsätzen beschäftigt, wieder war die Bahn dabei, wieder ist alles gut gegangen.
Das Jahr 2003 beginnt wieder mit der Jahreshauptversammlung. Es stehen Wahlen auf der Tagesordnung. Unser Schriftführer, Gerhard Asmussen, hat seine Arbeit bereits 18 Jahre sehr gewissenhaft gemacht und stellt sich noch einmal zur Wahl. Viele, viele Jahre Ehrenamt in der Führungsriege. Die Wehr wählt Kamerad Thomas Schütt zum Gerätewart. Von den Einsätzen her ein ruhiges Jahr. Weiterhin wurden in Eigenleistung umfangreiche Renovierungsarbeiten im Gerätehaus durchgeführt. Die Leistungsbewertung „Roter Hahn“ wurde in Angriff genommen.
In 2004 inspiziert die Feuerwehrunfallkasse das Feuerwehrgerätehaus. Bis auf einige Kleinigkeiten, die durch den engagierten Einsatz aktiver Kameraden in Ordnung gebracht wurden, war alles gut. Der Ausbildungstand der Wehr ist sehr gut, zahlreiche Kameraden haben ihre Lehrgänge auf Kreis- sowie Landesebene erfolgreich absolviert.
2005 wurde unser engagierte Jugendwart, Stefan Rauh, wiedergewählt. Gruppenführer Thorsten Kühl erlang bei seiner Wiederwahl das Votum der gesamten Mannschaft und tritt seine zweite Amtszeit an. Kamerad Michael Meisiek übernimmt wiederholt das Amt des Stellvertretenden Guppenführers und das des Sicherheitsbeauftragten. Außerdem stand die Wahl des Stellvertretenden Wehrführers an und wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung durchgeführt. Am 21.02.05 wurde Kamerad Helmut Schlüter in seine zweite Amtszeit gewählt. Gleichzeitig wird auch der Stellvertretende Jugendwart, Matthias Fornahl, an die Seite des Jugendfeuerwehrwartes, Stefan Rauh, gestellt.
Die Wehr stellte sich im Jahre 2005 der Leistungsbewertung „Roter Hahn, Zweiter Stern“ und bestand diese mit guter Leistung. Unsere Feuerwehrfahne von 1973 löste sich langsam in ihre Bestandteile auf und Kamerad Uwe Viehmann machte sich auf den Weg, um Spenden für eine neue Fahne zu sammeln. Schon im März 2006 sind 1.100,00 € eingegangen.
Im Jahr 2006 wird ein neues Feuerwehrfahrzeug beantragt. Viele Abende werden damit verbracht ein bedarfsgerechtes Fahrzeug auch hinsichtlich der gesetzlichen Vorgaben zusammenzustellen. Ferner wurde die Leistungsbewertung „Roter Hahn, Dritter Stern“ erfolgreich absolviert.
Zur Jahreshauptversammlung 2007 stand erneut die Wahl eines Gruppenführers auf der Tagesordnung. Nach zwölf geleisteten Jahren wurde Kamerad Jens Asmussen wiedergewählt. Auch Helmut Joachim Sprenger stellt sich ein drittes Mal zur Wahl und wird erneut Wehrführer der freiwilligen Feuerwehr Kremperheide. Britta Rave, die vom Jugendmusikzug zur Musikzugführerin gewählt wurde, wird von der Versammlung in ihrem Amt bestätigt. Kamerad Ralf Krebs übernimmt das Amt eines Stellvertretenden Gruppenführers. Im Sommer 2007 fährt der Wehrführer mit dem Gerätewart Thomas Schütt nach Baden-Würtenberg um die Einzelheiten des neuen Feuerwehrfahrzeuges zu besprechen. Im Anschluss wird von unserer Bürgermeisterin, Eva-Maria Stechemesser, das Fahrzeug bestellt. Die Wehr stellt sich der Leistungsbewertung „Roter Hahn, Vierter Stern“ und bestand diese mit guter Leistung. Gleichzeitig wird bei der anschließenden Feierlichkeit die neu erworbene Fahne vorgestellt und vom Kreiswehrführer geweiht.
Anfang des Jahres 2008 wurden die Funkmeldeempfänger von analog auf digital umgestellt und jeder Kamerad damit ausgestattet.
2017 hat der bisherige Wehrführer, Helmut Joachim Sprenger, sein Amt als Wehrführer nach 22 Jahren niedergelegt. Unter seiner Führung wurde unsere Wehr fachlich und technisch sehr gut aufgestellt. So konnte die Leistungsbewertung "Roter Hahn, Fünfter Stern" erreicht und die drei Fahrzeuge erneuert werden. "Achim, für die langen Jahre deines Wirkens nochmals vielen Dank."
Zum neuen Wehrführer wurde Kyle Torben Hansen einstimmig gewählt. Er wurde als zehnjähriger in die Jugendfeuerwehr aufgenommen und von Helmut Joachim Sprenger zu seinem Nachfolger aufgebaut.